Vom 21. bis 26. März fand in Dakar das 9. Weltwasserforum statt. Dieses ist die weltweit größte Veranstaltung zum Thema Wasser und wird seit 1997 alle drei Jahre vom Weltwasserrat in Partnerschaft mit einem Gastgeberland organisiert. 2022 fand das Weltwasserforum zum ersten Mal in Afrika südlich der Sahara statt.
Das Weltwasserforum bringt Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus Politik, Organisationen, Wissenschaft, Zivilgesellschaft und Privatwirtschaft zusammen. Es bietet der internationalen Wassergemeinschaft eine Plattform, um die Zusammenarbeit abzustimmen, Erfahrungen auszutauschen und neue Initiativen zum Bearbeiten der globalen Wasserprobleme zu entwickeln.
Eröffnet wurde das Weltwasserforum vom Präsidenten Senegals, Macky Sall, in Anwesenheit der Staatschefs aus Äthiopien, Kongo, Guinea-Bissau, Mauretanien und Gambia. Auch der Präsident des Weltwasserrats, der Präsident der Weltbank, der Generaldirektor der UNESCO sowie Wasserfachleute aus aller Welt waren zugegen.

In seiner Rede betonte Präsident Sall, dass die Bedrohungen durch Wasserknappheit zu einer Quelle von Konflikten werden könnten. Er forderte, das Thema in den Mittelpunkt der internationalen Agenda zu stellen. Das Leben und die Gesundheit von Milliarden von Menschen auf der ganzen Welt stünden ebenso wie der Erhalt des internationalen Friedens auf dem Spiel.
Deutschland war in Dakar mit einem großen Gemeinschaftsstand vertreten, an dem – neben den unterschiedlichen Einrichtungen der Bundesregierung – auch verschiedene Wasser-Initiativen der Zivilgesellschaft und der Wirtschaft vertreten waren. Neben den Institutionen wurden insbesondere Kooperationsangebote sowie Projekte rund um das Thema Wasser präsentiert.

Eröffnet wurde der deutsche Pavillon durch den Staatssekretär im Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ), Jochen Flasbarth, der die Bundesregierung auf dem Weltwasserforum vertrat, und dem senegalesischen Wirtschaftsminister Amadou Hott.
Neben der Messe prägten verschiedene Fachveranstaltungen die Konferenz. Hier diskutierten Vertreter aus Regierungen, internationalen Organisationen, Wirtschaft und Zivilgesellschaft Probleme und Lösungsansätze, in diesem Jahr insbesondere mit Blick auf das Potenzial und die Bewirtschaftung des Grundwassers. In Diskussionen wurden Erfahrungen ausgetauscht und immer wieder festgestellt, wie man voneinander lernen kann. Die BGR, die die deutsche Zusammenarbeit im Grundwasserbereich fachlich begleitet und umsetzt, stellte z. B. eine neue Karte der Grundwasserressourcen im westlichen Afrika vor sowie verschiedene Ansätze zu Governance und Finanzierungsfragen im Grundwasserbereich in Afrika.

Claudia Pragua, Leiterin des Referats für Wasser, Sanitär, Hygiene im BMZ, unterstrich in einer Podiumsdiskussion des Afrikanischen Wasserministerrats die große Relevanz von Grundwasser für die Wasserversorgung sowie für die Ernährungssicherung weltweit. Sie sieht im Kompetenzaufbau und im Erfahrungsaustausch ein großes Verbesserungspotenzial. Deshalb ist der Aufbau von Wissen und Kapazitäten einer der Schwerpunkte der Zusammenarbeit des BMZ im Wasser- und Abwassersektor weltweit.
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