Das jüngs­te Bevöl­ke­rungs- und Wirt­schafts­wachs­tum im Mekong-Del­ta beruht auf der umfas­sen­den Nut­zung der ver­füg­ba­ren Was­ser­res­sour­cen. Da die Ober­flä­chen­ge­wäs­ser in den Del­tas zuneh­mend ver­sal­zen, ver­schmutzt und unzu­ver­läs­sig wer­den, rich­tet sich die Auf­merk­sam­keit auf das Grundwasser.

In vie­len Pro­vin­zen ist Grund­was­ser inzwi­schen eine wich­ti­ge Quel­le für die Trink­was­ser­ver­sor­gung, die Indus­trie und die Fisch­zucht in Aqua­kul­tur. Die zuneh­men­de Nut­zung des Grund­was­sers ist jedoch nicht nur Teil der Lösung, son­dern auch des Pro­blems. Die Grund­was­ser­neu­bil­dung in den tie­fe­ren Schich­ten ist begrenzt, und eine über­mä­ßi­ge Ent­nah­me führt zu einem Absin­ken des Was­ser­spie­gels und bis hin zu einer voll­stän­di­gen Erschöp­fung der Res­sour­ce. Das Grund­was­ser ist häu­fig von Natur aus bra­ckig bis sal­zig, und die Antei­le süßen Grund­was­sers sind anfäl­lig für Degra­da­ti­on. Die Ver­schmut­zung durch den Men­schen beein­träch­tigt das ober­flä­chen­na­he Grund­was­ser zusätz­lich, so dass dies die Trink­was­ser­nut­zung zusätz­lich erschwert. Die Grund­was­ser­ent­nah­me ist auch eine wich­ti­ge Ursa­che für die Boden­sen­kung, die im Mekong-Del­ta in schwin­del­erre­gen­dem Aus­maß zu beob­ach­ten ist. Der Schutz und die nach­hal­ti­ge Bewirt­schaf­tung der Grund­was­ser­res­sour­cen sind daher für den Erhalt der Men­schen und der Wirt­schaft im Mekong-Del­ta und dar­über hin­aus uner­läss­lich. Das Pro­jekt „Ver­bes­se­rung des Grund­was­ser­schut­zes in Viet­nam (IGPVN)“ arbei­tet daher an meh­re­ren Schlüs­sel­fak­to­ren für eine nach­hal­ti­ge Grund­was­ser­be­wirt­schaf­tung im Mekong-Del­ta: an der Ver­bes­se­rung der Infor­ma­ti­ons­ba­sis über Grund­was­ser­res­sour­cen und deren Nut­zung, an der Stär­kung der Kapa­zi­tä­ten für die Grund­was­ser­re­gu­lie­rung und am Bei­trag des Grund­was­ser­ma­nage­ments zu einem kohä­ren­ten, sek­tor­über­grei­fen­den und fak­ten­ba­sier­ten Ansatz für die Pla­nung von Was­ser­res­sour­cen und die Ent­schei­dungs­fin­dung. Dies wird durch Öffent­lich­keits- und Netz­werk­ak­ti­vi­tä­ten ergänzt, um das Bewusst­sein für die Her­aus­for­de­run­gen und Poten­zia­le der Grund­was­ser­be­wirt­schaf­tung zu schär­fen und die Zusam­men­ar­beit von Insti­tu­tio­nen und Ein­zel­per­so­nen über Ver­wal­tungs­gren­zen und Dis­zi­pli­nen hin­weg zu fördern.

IGPVN ist ein gemein­sa­mes Pro­jekt der Bun­des­an­stalt für Geo­wis­sen­schaf­ten und Roh­stof­fe (BGR) und des Natio­na­len Zen­trums für die Pla­nung und Unter­su­chung von Was­ser­res­sour­cen (NAWAPI) in Zusam­men­ar­beit mit ande­ren zen­tra­len und pro­vin­zi­el­len Stel­len. Das Pro­jekt wird vom Bun­des­mi­nis­te­ri­um für wirt­schaft­li­che Zusam­men­ar­beit und Ent­wick­lung (BMZ) und dem viet­na­me­si­schen Minis­te­ri­um für natür­li­che Res­sour­cen und Umwelt (MON­RE) finanziert.

Grundwasserschutzes im Mekong Delta

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