Der Abfluss und die Morphologie der Flüsse sind wichtige Faktoren, die den Salzgehalt des Wassers in Flüssen der Küstengebiete steuern. Beide werden durch natürliche Prozesse wie Regenfälle, Sedimentation und Erosion sowie durch menschliche Aktivitäten wie den Bau von Dämmen und Baggerarbeiten beeinflusst. Im Süden Sri Lankas hat der Sandabbau im Flussbett in den letzten 25 Jahren stark zugenommen. Hauptgründe für die hohe Nachfrage nach Sand sind das Wirtschaftswachstum und der Wiederaufbau nach den Tsunami-Schäden von 2004. Ein stark vom Sandabbau betroffenes Wassereinzugsgebiet ist der Fluss Nilwala. Der verstärkte Abbau von Sand seit 1997 hat zu einer Absenkung des Flussbettes geführt. Seit 2008 liegt das Flussbett des Nilwala im Mündungsgebiet bei Matara 4,5 m unter dem Meeresspiegel und erreicht erst 28 km flussaufwärts bei Akuressa den Meeresspiegel. Daher kann in der Trockenzeit, wenn der Abfluss des Flusses gering ist, Meerwasser flussaufwärts gelangen.
Die Folgen
Die Trinkwasserversorgung von Matara hängt von den Grundwasserleitern unter der Küstenebene ab. In den letzten 20 Jahren wiesen die in der Nähe des Nilwala-Flusses gelegenen Wasserversorgungsbrunnen zunehmende Salzkonzentrationen auf und mussten weiter flussaufwärts verlegt werden. Während der wichtigste Förderbrunnen früher 8 km von der Küste entfernt war, befindet er sich heute mehr als 18 km landeinwärts. Auch die Landwirtschaft und die Ökosysteme in der Region sind vom erhöhten Salzgehalt des Flusswassers betroffen. So gibt es Berichte, dass 5.000 ha Reisfelder aufgegeben werden mussten. Die Bemühungen zur Verringerung des Sandabbaus werden von der Sri Lankan Water Partnership gemeinsam mit Partnern aus der Wissenschaft, der Zivilgesellschaft und internationalen Organisationen unternommen. Da es zwar Gesetze zur Kontrolle des Sandabbaus gibt, diese aber kaum eingehalten werden, liegt der Schwerpunkt auf der Sensibilisierung von Strafverfolgungsbehörden wie der Polizei und den Aufsichtsbehörden für den Umwelt- und Bergbausektor.