Im südwestlichen Los Angeles County grenzen zwei Grundwassersysteme (das Central Basin und das West Coast Basin, siehe Karte) an den Pazifischen Ozean. Die Grundwasserentnahme von den frühen 1900er bis zu den 1950er Jahren führte dazu, dass der Wasserspiegel unter den Meeresspiegel sank und Salzwasser eindrang, wodurch mehrere Brunnen unbrauchbar wurden und die Nutzbarkeit dieser wichtigen Wasserressource gefährdet war. Seite Mitte der 1950er ergreifen die für die Grundwasserbewirtschaftung zuständigen Behörden ordnungspolitische und technische Maßnahmen, um das Eindringen von Salzwasser zu stoppen. Da der Bedarf und die bestehenden Grundwasserentnahmerechte die natürliche Anreicherung überstiegen, wurden künstliche Anreicherungssysteme und Süßwassereinspritzbrunnen eingerichtet. Ein ausgeklügeltes Überwachungs- und Bewirtschaftungsprogramm stellt die Quantität und Qualität der Ressource sicher. Die erfolgreiche Umsetzung dieser Programme führt dazu, dass das Grundwasser aus beiden Einzugsgebieten weiterhin intensiv genutzt wird.
Technik
Das Grundwasser in diesem Gebiet kommt in begrenzten Grundwasserleitern vor. Reihen von Injektionsbrunnen entlang der Küste bilden eine hydraulische Barriere, die das Eindringen von Meerwasser verhindert. Zwischen 1953 und 1971 wurden drei Reihen von Injektionsbrunnen gebaut, die bis zu einer Tiefe von 213 m reichen (siehe Tabelle).
Tabelle: Ausgewählte Kennzahlen für die Projekte zur Verhinderung von Meerwassereinbrüchen in Los Angeles
Barriereprojekt | West Coast | Dominguez Gap | Alamitos Gap |
Datum des Baus | 1953 | 1971 | 1966 |
Gesamtlänge (km) | 14.5 | 9.5 | 3.2 |
Anzahl Injektionsbrunnen | 153 | 94 | 43 |
Anzahl Beobachtungsbrunnen | 300 | 257 | 220 |
Eingeleitetes Volumen 2012 (Millionm3) | 14.618 | 5.347 | 6.415 |
Ursprünglich wurde nur aufbereitetes Süßwasser eingeleitet, aber seit 1995 wurde dies schrittweise durch aufbereitetes Abwasser ersetzt. Für die Jahre 2017/2018 wird erwartet, dass die drei Meerwasserbarrieren insgesamt 37.744 Millionen. m3 Wasser benötigen, wobei 86 % dieser Menge durch wiederaufbereitetes Wasser gedeckt werden sollen. Simulationsmodelle wurden eingesetzt, um die injizierten Wassermengen zu optimieren und optimale Standorte für neue Injektionsbohrungen zu ermitteln. Zusätzlich zu den Injektionsbarrieren erhöht der Water Replenishment District (WRD) die Grundwasseranreicherung auch künstlich durch Beregnungsfelder im östlichen Teil des Aquifers.
Ergebnisse
Durch die Injektionsbarrieren wurde eine weitere Versalzung des Grundwassers verhindert. Darüber hinaus werden die Barriereprojekte dank der fortgeschrittenen Aufbereitung kommunaler Abwässer nahezu vollständig mit wiederverwendetem Wasser betrieben und sind somit unabhängig von importiertem Süßwasser. Das Grundwasser deckt weiterhin rund 40 % der Wasserversorgung des Gebiets. Zur Aufrechterhaltung des Systems sind jedoch große technische und finanzielle Anstrengungen sowie eine ständige Koordinierung zwischen verschiedenen Institutionen erforderlich. Für 2018 rechnete das WRD mit Wasserauffüllungskosten von 25,6 Millionen US-Dollar für die drei Barrieren. Zukünftige Herausforderungen, wie eine steigende Nachfrage, der Schutz der Wasserqualität und die Renovierung der veralteten Infrastruktur, können die Kosten weiter erhöhen.