Das Sous-Massa-Becken an der Atlantikküste Zentralmarokkos ist als hochproduktive Bewässerungsregion sehr wichtig für die wirtschaftliche Entwicklung. Die Landwirtschaft ist insbesondere seit den 1980er sehr stark gewachsen. Für Gemüse und Zitrusfrüchte gehört die Region zu den produktivsten des Landes, wobei die Produktion in großen Teilen für den Export bestimmt ist. Die Anbauflächen belaufen sich auf 160.410 ha, von denen etwa die Hälfte bewässert werden. Das Sous-Massa-Becken hat ein arides Klima mit Niederschlägen von 250 mm/Jahr. Da es immer unregelmäßiger regnet, ist Grundwasser und Wasser aus sieben Staudämmen die Hauptwasserquelle der Landwirtschaft. Der landwirtschaftliche Wasserbedarf übersteigt die erneuerbaren Ressourcen jedoch bei weitem.
Die starke Nutzung des Grundwassers der Region hat dazu geführt, dass die Grundwasserstände zwischen 0,5 und 2,5 m pro Jahr fallen. Zudem steigt der Salzgehalt des Grundwassers, da Salzwasser aus dem Meer und aus salzigeren Grundwasserschichten nachströmt. Vor allem in Küstennähe bzw. in den flachen Grundwasserleitern im Westen des Beckens sind die Salzgehalte stark gestiegen.

Angesichts dieser Situation, soll die Effizienz der Bewässerung erhöht werden. Um die wasserintensiven Überflutungs- und Sprinklersysteme zu ersetzen, werden daher Tropfbewässerungssysteme gefördert und subventioniert. Die Wasserwirtschaftsbehörde entwickelte einen IWRM-Plan für das Einzugsgebiet und erarbeitete Rechtsvorschriften, die darauf abzielen, die Landwirtschaft auf eine höhere Wassereffizienz und die Kontrolle der Grundwasserentnahme umzustellen. Die Einhaltung und Durchsetzung der neuen Vorschriften bleibt jedoch eine Herausforderung im Zusammenhang mit der ehrgeizigen landwirtschaftlichen Entwicklung des Einzugsgebiets.